Der wirkungsvolle Einsatz visueller Mittel in internationalen Schiedsverfahren
pages 43 - 59
ABSTRACT:

Der Artikel bespricht den Einsatz visueller Mittel, sogenannter „demonstrative exhibits“, in internationalen Schiedsverfahren. Es geht dabei um graphische Darstellungen und andere Anschauungsmittel, anhand derer die Parteivertreter den Schiedsrichtern das eigentliche Beweismaterial eingängiger vermittelt können. Der Autor verweist auf die Ursprünge derartiger Kommunikationsmittel im US-amerikanischen Straf- und Zivilprozess, in dem es in erster Linie eine Jury zu überzeugen gilt. Er erklärt, dass die in amerikanischen Gerichtssäälen praktizierten Überzeugungsmechanismen nicht ohne weiteres vor Schiedsgerichten zum Einsatz kommen sollten, weil Schiedsrichter in der Regel andere Voraussetzungen mit sich bringen als die Mitglieder einer Jury. Der Autor bespricht, inwiefern die Verwendung von „demonstrative exhibits“ im Rahmen internationaler Schiedsverfahren sinnvoll oder sogar geboten ist, insbesondere bei technisch komplexen Fällen. Er betont, dass dabei jeweils auf die Herkunft und Rechtskultur der Schiedsrichter Rücksicht zu nehmen ist, und schliesst seinen Beitrag mit einer Reihe praktischer Erwägungen für Parteivertreter und Schiedsrichter.

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about the authors

Dr. Bernd Ehle, LL.M. (Nordwest), MCIArb, Anwalt (Genf), Rechtsanwalt (Deutschland), ist Partner der LALIVE (Genf/Zürich). Der Autor spezialisiert sich auf internationale Streitsaschen und war als Berater und Schiedsmann in zahlreichen internationalen Schiedsverfahren tätig, die durch verschiedene prozessuale und materiell-rechtliche Rechtsbereiche bestimmt waren. Er wirkt als stellvertretender Vorsitzender der Genfer ASA-Gruppe, des Schweizer Schiedsgerichtsverbandes, und ist Ausschussmitglied des European Branch of the Chartered Institute of Arbitrators (CIArb).

E-Mail: behle@lalive.ch